''Oh, wir müssen uns beeilen.'', sagte Nik, nachdem er auf seine Uhr geschaut hatte. ''Deine Mutter wartet sicher schon.'' Er nahm mir die restlichen Tüten ab und legte sie in den Kofferraum. Währenddessen setzte ich mich schon in den Wagen und wartete auf ihn. ''Auf geht's!'', sagte er und trat auf das Gaspedal. Vom vielen einkaufen war ich so erschöpft, dass ich die ganze Fahrt lang meinen Kopf an die Scheibe lehnte und aus dem Fenster sah. Als wir ankamen und mit den vielen Tüten in die Wohnung traten, lief Mama aus dem Wohnzimmer. ''Oh ihr habt ja richtig reingehauen!'', lachte sie. ''Und wie.'', antwortete Nik und stimmte in ihr Lachen ein. ''Hattet ihr denn Spaß gehabt?'', fragte Mama und Nik schaute mich an. Wir beide nickten und ich grinste, bis über beide Ohren. ''Ich lass euch dann mal alleine. Gute Nacht.'', sagte ich. ''Gute Nacht, mein Schatz.'', antwortete mir Mama und Nik schenkte mir sein sympanthisches Lächeln. In meinem Zimmer sah ich, dass ich mein Handy auf dem Nachtschränkchen, neben meinem Bett, liegen gelassen hatte. ''Oh nein. Vielleicht hatte Finn angerufen.'', dachte ich, ließ die ganzen Tüten fallen und schaute auf mein Display. ''2 SMS'', von Alice. Sie wollte wissen, was ich morgen anziehe. Völlig enttäuscht warf ich mein Handy auf mein Bett und die Sehnsucht nach Finn kehrte wieder ein. Er hatte sich mal wieder nicht gemeldet. Auf einmal klopfte es an der Tür. ''Ja?'', sagte ich und die Tür öffnete sich einen Spalt und Mama streckte ihren Kopf durch die Tür. ''Darf ich reinkommen?'' - ''Klar.'', versuchte ich möglichst lässig zu sagen, damit Mama nichts merkte. Sie setzte sich auf mein Bett und schaute mich an. ''Ist alles in Ordnung.'' - ''Ja, klar. Alles bestens.'' - ''Wirklich?'' - ''Natürlich Mama.'', antwortete ich und versuchte dabei zu lächeln. ''Hm, was ist eigentlich mit Finn?'' - ''Finn?'' Sie nickte. ''Wie kommst du auf Finn?'' - ''Luci, ich bin deine Mutter. Und mir ist noch nie was ergangen.'' - ''Spionierst du mir etwa nach?!'', sagte ich etwas lauter. ''Nein, nein. Aber ich merke doch, das da was nicht stimmt.'' - ''Hm, naja..'' - ''Möchtest du mit mir reden?'' Nach längerem Zögern gab ich nach und erzählte Mama die ganze Situation. Zum Schluss sagte sie mir, dass ich ihn besuchen sollte. ''Das ist eine gute Idee, Mama. Ich ruf ihn gleich mal an.'' - ''Nein, ruf ihn nicht an. Überrasch ihn einfach.'' - ''Danke, das du immer für mich da bist.'', sagte ich und umarmte sie fest. ''Immer wieder gerne. So, ich lasse dich jetzt mal alleine. Deine neuen Sachen kannst du mir die Tage mal präsentieren.'' - ''Mach ich und gute Nacht.'' - ''Dir auch.'', antwortete sie und verließ mein Zimmer. Als ich auf die Uhr schaute war es kurz vor zehn. Ich nahm alle Sachen aus den Tüten und verteilte sie in meinem ganzen, nicht all zu großem Zimmer. Erst einmal schrieb ich meinen Namen auf die Schulsachen. ''Werde ich eigentlich meinen Nachnamen behalten?'', überlegte ich kurz, dann ließ ich es sein. Ich packte die Sachen in meine neue Schultasche und stellte sie neben meinem Schreibtisch ab. Danach machte ich mich an meine neuen Anziehsachen. Studenlang stand ich vor dem Spiegel und probierte die verschiedensten Looks aus. Es machte mir so Spaß, dass ich die Zeit völlig vergaß. Um halb 3 ging ich dann ins Bett und schlief promt ein.
Freitag, 29. Oktober 2010
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