Montag, 13. September 2010

''Luci..Luci?'' Ich öffnete langsam meine Augen. Finn lächelte mich an. ''Wir sind gleich da.'' - ''Oh, echt schon?'' - ''Ja, Janis wird am Gleis auf uns warten.'' - ''Ist gut.'' Ich richtete mich auf und schaute aus dem Fenster. Meine Haare sahen ungekämmt aus. Mit meinen Händen versuchte ich noch zu retten, was zu retten war. ''Du bist wunderschön, so wie du bist..'' Er nahm meine Hände in seine ''..und so liebe ich dich.'' Er schaute aus dem Fenster. ''Da ist Janis auch schon.'' Der Zug hielt an und wir stiegen aus. ''Na Großer!'' Beide umarmten sich. Ich stand neben Finn und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. ''Du musst Lucia sein.'' Er streckte mir seine Hand heraus. ''Genau.'', antwortete ich schüchtern. Er hatte einen kräftigen Händedruck. ''Ich nehme dir mal deine Tasche ab.'' - ''Oh, viel dank.'' - ''Tu ich doch gerne.'' Er zwinkerte mir zu und ich lächelte verlegen. Natürlich blieb es Finn nicht erspart. ''Gehen wir los?'' - ''Klar, aber vorher muss ich noch zur Bank.'' Als wir bei der Bank ankamen, setzten Finn und ich uns auf die Bank, während Janis am Geldautomaten stand. Ich musterte ihn. Mein Blick wanderte von oben bis unten. Er hatte braune, längere Haare, trug ein rotes Hemd, eine graue Hose und rote Chucks. Als sein Blick auf mich fiel, schaute ich schnell zur anderen Seite. ''Bin nun fertig.'', sagte er ohne seinen Blick von mir zu nehmen. Im Blickwinkel sah ich, wie er mich frech angrinste. Es war mir schrecklich unangenehm. ''Wieso starrst du sie so an?'', spottete ihn Finn. ''Ich bin nur beeindruckt, dass du eine so hübsche Freundin hast.'' - ''Tja, wie läuft es eigentlich mit.. Kira..Kla..'' - ''..Klarissa!'', beendete Janis den Satz. ''Ja, genau die.'' - ''Wir sind nicht mehr zusammen. Sie war nicht die richtige.'' - ''Genau wie deine 30 anderen Ex-Freundinnen.'' Beide lachten. ''So, dann mal los zum Auto.'' Das Auto stand nicht weit von der Bank entfernt. Finn setzte sich mit nach vorne. Während der Fahrt klingelte mein Handy. ''Alice ruft an.'' Ich drückte sie weg. Das ging nicht an Finn vorbei. ''Wieso hast du weggedrückt?'' - ''Mama schon wieder. Sie will sicher wieder wissen, wie es mir geht. Ich werde sie nachher zurückrufen.'' - ''Achso, aber vergiss das bloß nicht. Sie soll sich keine Sorgen um dich machen.'' - ''Nein, nein. Ich werde das schon nicht vergessen.'' Die ganze restliche Fahrt sagte ich nichts und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe.

Janis schloss die Wohnungstür auf. ''Da wären wir.'' Wie es aussah, wohnte er nicht alleine. ''Wunder dich nicht.. ist eine WG.'', flüsterte mir Finn ins Ohr. ''So sieht es hier auch aus.'', dachte ich. Die beiden Mitbewohner von Janis kamen mir entgegen. ''Heeey, du bist Lucia! Hi ich bin Matthies und..'' - ''..ich Luis.'', beendete der andere den Satz. ''Schön dich kennenzulernen.'' - ''Finde ich auch.'' Ich bekam etwas Farbe im Gesicht. ''Jetzt starrt sie nicht so an. Ihr macht sie voll nervös.'', sagte Finn. Es war mir wirklich unangenehm. Ich fühlte mich fehl am Platz. Die scheinen wirklich nett zu sein, aber ein bisschen Angst machte mir das alles schon.

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