Dienstag, 17. August 2010

Vor dem Weg, der neben dem Friedhof lag, fürchte ich mich seit Halloween 2004. 
Damals sind Alice, ihre große Schwester, Lisa und ich in der Dunkelheit unterwegs gewesen. Wir waren grad auf dem Weg nach Hause, weil wir genung Süßigkeiten gesammelt hatten. Es war genau so dunkel wie eben gerade. Wir kicherten und freuten uns darauf unsere Süßigkeiten zusammenzulegen. Wie an diesem Abend leuchtete nur eine einzige Laterne. Wir bemerkten nicht, dass uns die ganze Zeit ein Mann verfolgte. ''Ich muss dringend mal'', sagte Lisa und befiehl uns neben der Laterne auf sie zu warten. Ich hatte etwas Angst vor dem Mann, denn als ich mich umschaute, war er nicht mehr zu sehen. Es war still. Alice und ich sagten nichts. Plötzlich hörten wir Lisa schreien. Wir liefen schnell zu der Stelle und sie war nicht mehr allein. Der Mann war bei ihr und hielt sie am Arm fest. Panik stieg in uns hoch. Ich wussten nicht, was wir machen sollte. Alice und ich fingen ebenfalls an zu schreien. ''Haltet eure Klappen ihr dummen Gören!'' Er hielt Lisas' Mund zu und drohte uns: ''Wenn ihr nicht sofort eure Klappen hält, dann wird eure hübsche kleine Freundin nie wieder das Tageslicht sehen.'' Tränen stieg in uns hoch. An der einen Hand hielt er Alice, an der anderen sein Messer. Es tat weh, weil wir nichts für Alice tun konnten. Plötzlich tauchte ein Auto auf. Es war Alices' Vater. Er kam sofort aus dem Auto gerannt und ging auf den Mann los. Er prügelte auf ihn ein. Völlig hilflos lag der auf dem Boden und wir alamierten die Polizei. Die war nach wenigen Minuten da und führte ihn ab. Wir waren so glücklich, aber der Schock saß tief. Sehr tief. Seitdem hatte ich mir geschworen, nie wieder diesen Weg zu betreten. Erst recht nicht bei dieser Dunkelheit. 
Auf dem Weg blieb ich stehen. War es richtig Finn suchen zu gehen? Ich mein, eigentlich sollte ihm schon klar sein, was er da tat. Außerdem hatte er mir versprochen nicht viel zu trinken. Der Gedanke war völlig egoistisch, das war mir klar. Aber wenn Finn was passieren würde, könnte ich mir das niemals verzeihen. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Vielleicht hatte Alex auch gar nicht die Wahrheit gesagt. Vielleicht hat er das nur so gesagt, damit ich mit gehe oder er wusste selber nicht genau, wovon er sprach. Trotzdem wollte ich sicher gehen und ging weiter. Nur eine einzige Laterne beleuchtete den ganzen Weg. Den Weg, der neben dem Friedhof lag. Im Friedhof war es zu der Zeit immer stockdunkel. Außer dem Rauschen des Windes, war nichts zu hören. Als ich kaum mehr was erkennen konnte, blieb ich stehen. Ich schaute rüber zum Friedhof, aber ich konnte nichts sehen. ''Finn?'' Keine Antwort. ''Finn bist du hier?'' Noch immer keine Antwort. Plötzlich hörte ich ein Knarren aus dem Friedhof. Ich trat zwei Schritte zurück. Die Angst stieg in mir hoch. ''Hallo?'' Niemand antwortete. Nun hörte ich nur noch meinen Atem. Es kam mir so vor, als wäre mein Herzschlag so laut, dass es jedes andere Geräusch übertönte. Das Licht der Laterne fing an zu flackern. ''Oh nein, bitte nicht jetzt'', dachte ich. Auf dem Friedhof konnte ich nun zwei Gestalten erkennen. Der eine beugte über einen Grabstein und der andere hielt ihn fest. Einerseits hoffte ich, dass es Finn war, doch andererseits hoffte ich es nicht. ''Finn?'' Beide schauten zu mir herüber. Ohne weiter nachzudenken, steuerte ich auf die beiden zu. ''Finn ich..'' Mein Handy klingelte. Nummer unterdrückt. ''Hallo?'' - ''Hey, ich bins.'', antwortete die Stimme am anderen Ende der Leitung. ''Finn?!'' Ich schaute wieder rüber zum Friedhof. Die zwei Männer waren nicht mehr zu sehen.

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