Montag, 16. August 2010

Alice wohnte bloß zwei Straßen weiter, deswegen brauchte ich nicht lange bis ich bei ihr war. Bei ihr angekommen öffnete mir ihre Mutter die Tür. ''Lucia, schön das du wieder mal hier bist. Alice ist oben'' - ''Vielen Dank'' Ich kannte mich hier bestens aus. Alice begrüßte mich schon auf der Treppe. ''Da bist du endlich! Na los, erzähl schon!'' Wir gingen in ihr Zimmer. ''Also...'', fing ich an ''...wir waren ja auf Alex' Party und Jonas wollte ja tanzen..'' Zwischen durch kam ein ''Ja'' und ''genau'' von Alice. ''..Ich hatte das Gefühl das er mich abfüllen wollte..'' Alice schaute auf ihre Hände, die sie zu Fäusten geballt hatte. ''Ist alles ok?'', fragte ich sie besorgt. ''Ja, klar. Ich bin nur froh, dass dir nichts weiter passiert ist. Das ist alles'' - ''Achso, nein mir ist zum Glück nichts passiert. Aber das ist nicht das, worüber ich mit dir reden wollten. Also, wo bin ich stehen geblieben? ..Genau!.. also dann sind wir Finn suchen gegangen und ich hab ihn dann auch gefunden...'', mein Atem stockte. ''..und dann?'', setze Alice fort. ''..er saß da mit Alex und Co. Die waren am Koksen..'' - ''WAAS?! Der..''- ''..das ist nicht alles!'', unterbrach ich sie. ''Wie?'' ich sagte nichts. ''Lucia.. sag mir das das nicht wahr ist! Du hast nicht..'' - ''Doch, habe ich. Ich war schon ziemlich angetrunken und die meinten alle ich soll mal ziehen. Das sich das total gut anfühlt und so weiter.'' - ''Sag mal spinnst du?!'' Alice zeigte kein bisschen Verständnis. Naja, einerseits war das auch verständlich. Ich mein, wer ist schon so blöd? ''Lucia, Jonas ist so ein Arsch! Ich werde dich nie wieder mit dem alleine lassen.'' - ''Nein, nein das ist doch nicht seine Schuld. Er hat mir den Kopf gerettet, Alice.'' - ''Wie?'' - ''Na, er hat Mama irgendwas erzählt. Ich hätte ja schon um 2 Uhr zu Hause sein sollen. Ich kam erst Stunden später zurück. Auf dem Zettel an meiner Tür klang es nicht so, als hätte sie sich Sorgen gemacht'' - ''Wie hätte Jonas das deiner Ma erzählen können?'' - ''Ich weiß es nicht. Ich muss später zu ihm fahren'' - ''Wieso? Du warst doch grad' bei ihm. Lass dir Zeit damit.'' - ''Meinst du nicht, ich sollte gleich hinfahren?'' - ''Nein, Lucia. Außerdem musst du mir noch dabei helfen meine Geburtstagsparty zu planen!'' - ''Stimmt. Es ist ja bald soweit.'' - ''Genau, 12 Tage! Ich hatte die Idee reinzufeiern.'' - ''Klingt cool. Wen laden wir ein?'' - ''Wir? Nein Spaß'', sie lachte. Ich konnte mich gar nicht mehr dran erinnern, wann wir das letzte mal so gelacht hatten. Stundenlang hatten wir damit verbracht ihre Party zu planen, das ich die Zeit völlig vergessen hatte. Draußen war es inzwischen schon dunkel. ''Soll ich dich nach Hause fahren, Lucia?'', kam mir ihre Mutter entgegen. ''Nein, danke. Das ist nicht nötig. Ich muss ja nicht weit laufen'' - ''Ganz sicher? Es ist ja schon dunkel'' - ''Ja, ganz sicher.'' - ''Na gut. Also, komm gut nach Hause und gute Nacht.'' Ich verabschiedete mich nochmal von Alice ''Danke, gute Nacht''.
Draußen war es etwas kühl, aber das machte mir nichts aus. Von weitem hörte ich eine Gruppe Jugendliche, die am saufen waren. Ich überlegte, ob ich mich der Gruppe nähern sollte. ''Ey, Luis haste noch 'ne Kippe?''- ''Nein, man frag Alex!'', hörte ich von weitem. ''Alex?'' Ich ging näher an sie ran. ''Alex ist das nicht die Kleine, die auf deiner Party so geil gezogen hatte?'', rief einer mit sehr tiefer Stimme, die ich keinem Gesicht zuordnen konnte. Er kam auf mich zu. ''Lucia?'' Ich schaute mir alle Gestalten an. Von der Form her passte keiner zu Finn. Als alle endlich aus der Dunkelheit getreten waren, konnte ich die Gesichter erkennen. Finn war zum Glück nicht unter ihnen. ''Was machst du denn noch hier?'' - ''Ich gehe nach Hause.'' - ''Komm doch mit, Finn ist auch hier.'' - ''Finn..?'' Er war doch gar nicht da.'' ..Wo?'' Alex war schon völlig betrunken. ''Irgendwo..da.'' Er wedelte mit seinen Händen rum. ''Alex! Wo da?!'' - ''Ähm.. beim Hof, haha. Quatsch, Friedhof.'' Mir war nicht klar was er da zu suchen hatte, aber ohne weiter zu fragen, machte ich mich sofort auf den Weg dorthin.

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