Freitag, 13. August 2010

Es war Finn. ''Was macht der denn hier?'', fragte ich mich und schaute durch das Schlüsselloch, wo ich im Spiegel sah, was die zwei taten. ''Wo ist wer?'', tat Jonas ahnungslos. ''Du weißt genau wen ich meine - Lucia!'' - ''Woher soll ich das wissen? Dir muss selber klar sein, wo du deine Freundin lässt.'' - ''Pass auf was du sagst, man!'' Finn wurde immer agressiver. ''Ich muss auf nichts aufpassen.'' Jonas blieb völlig ruhig. Finn war noch nicht ganz nüchtern, das hörte man sofort. ''Ey, ich weiß das sie hier ist. Du hast sie hier her verschleppt.'' - ''Und was macht dich da so sicher?'' - ''Wurde mir gesagt.'' - ''Ach, von wem?'' - ''Das spielt keine Rolle.'' - ''Wenn du meinst.'' - ''Jonas, wirklich. Ich muss sie finden. Weißt du wo sie ist?'' Er war ruhiger geworden. ''Nein, tut mir Leid'' - ''Scheiße'' Er trat drei Schritte aus der Haustür zurück. ''Wenn du was von ihr hörst, dann sag mir bitte gleich Bescheid, ok?'' - ''Mach ich'' - ''Ok, danke.'' Er drehte sich um, um zu gehen. ''Ach und..'' sagte Jonas noch schnell. Finn drehte sich wieder um. ''Ja?'' - ''..du stinkst.'' Er grinste frech. ''Danke'' dann sah ich Finn nicht mehr. Als Jonas die Haustür schloss sprang ich gleich aus der Tür. ''Wieso hast du ihm nicht gesagt das ich hier bin?'' - ''Glaub mir, es war das beste.. Für euch beide.'' - ''Das kannst du doch nicht wissen!'' - ''Klar, hast du gesehen wie der drauf war?!'' Irgendwie hatte Jonas schon Recht, aber das wollte ich in dem Moment nicht zugeben. ''Willst du dich nicht erstmal anziehen?'' Dann ging er ins Wohnzimmer. Ich hätte mich auf der Stelle völlig aufregen können, aber ich blieb ruhig und war ihm dann doch dankbar. 


''Welche Hausnummer nochmal?'' - ''34'' Jonas fuhr mich nach Hause. Während der ganzen Autofahrt war es still um uns gewesen. ''..So, hier?'' - ''Genau'' - ''Na dann, bis denn hoffe ich.'' - ''Ja, bis dann.'' Ich öffnete die Tür und stieg aus. Aber dann zwang mich mein Gewissen mich noch zu bedanken. An der Tür bückte ich mich, um ihn zu sehen. ''Danke für's herfahren und.. wegen Finn. Du hattest Recht'' - ''Nicht dafür. Meld dich mal, ok?'' - ''Mach ich, tschüss'' - ''Tschau'' Ich machte die Autotür zu und ging hoch. Vor der Wohnungstür holte ich nochmal tief Luft und schloss die Tür auf. Es war völlig still. ''Hallo?'' .. ''Mama?'' Niemand zu Hause. An meiner Zimmertür klebte ein Zettel. ''Ich musste heute für eine Kollegin einspringen. Ich hoffe du hattest einen schönen Abend. Komme so gegen 23Uhr wieder nach Hause. Kuss, Mama.'' Ich war völlig überrascht. Ich nahm das Telefon und wählte Alice Hausnummer. Beim dritten Versuch erst ging jemand ran. ''Scholz?'' - ''Hallo, hier ist Lucia, ist...'' dann unterbrach sie mich. ''Lucia! Wie geht es dir? Wir haben dich hier schon lange nicht mehr gesehen.'' - ''Ja, das stimmt. Hatte viel um die Ohren, aber sonst geht es mir gut und Ihnen?'' - ''Wunderbar. Alice ist grad ihren Bruder zum Training bringen. Sie müsste aber bald wieder nach Hause kommen.'' - ''Oh, achso'' - ''Soll ich ihr vielleicht was ausrichten?'' - ''Ne, ne. Das ist nicht nötig, danke.'' - ''Na gut, ich werde ihr aber sagen, dass sie dich zurückrufen soll, ist das so in Ordnung?'' - ''Ja, vielen dank.'' - ''Kein Problem, tschüss Lucia.'' - ''Tschüss.'' Dann legte ich auf. Alice Mutter ist wirklich klasse. Sie ist ein lebensfroher Mensch und ist wirklich nett. Ich legte mich auf mein Bett und dachte nochmal nach. Irgendwie hatte sie Recht. Ich hatte schon lange nichts mehr zusammen mit Alice unternommen. Irgendwie tat es mir Leid. Das erklärte auch, wieso sie auf der Party so komisch drauf war. Unser Telefon riss mich aus meinen Gedanken. ''Hallo?'' - ''Hey ich bin's'' Es war Alice. ''Alice, endlich.'' - ''Ist was passiert?'' - ''Nein, nein. Wie kann ich dir nur danken?!'' - ''Lucia, wovon redest du?'' Sie fing an zu lachen. ''Na, du hast doch meiner Ma gesagt, dass ich bei dir schlafe.'' - ''Hä, nein.'' - ''Wie?'' - ''Ich hab deiner Mutter nichts gesagt'' - ''Aber wenn du das nicht warst.. dann..'' - ''Kannst du mich mal aufklären?'', unterbrach mich Alice. ''Ja, klar. Hast du Zeit?'' - ''Ja, kommst du her?'' - ''Klar'' - ''Dann bis gleich.'' - ''Ja, bis gleich'' Ich legte auf. Ich saß noch eine Weile auf meinem Bett, dann machte ich mich auf den Weg.

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