Dienstag, 10. August 2010

Auch Finn merkte das etwas nicht mit mir stimmte, als er mich ansah, ''Was ist los?'' - ''Nichts, nichts.'' antwortete ich. ''Kennst du diese Kerle da vorne?'' fragte er mich besorgt, ''Nein, noch nie gesehen.'' Ich wollte nicht das er von meinem Traum erfährt, jedenfalls nicht jetzt, nicht in diesem Moment. Als die Gestalten näher kamen, griff ich sofort nach Finn's Hand. Zu meinem Glück liefen die beiden in eine Gasse. Als wir an dieser vorbei liefen sah ich hinein. Es war genau wie in meinem Traum, mein Herz schlug schneller, mein Puls stieg von 0 auf 100, ich ging schneller. Ich drückte Finn's Hand immer fester. ''Es ist doch was mit dir!'', sagte er, blieb stehen und zog mich wieder zurück. ''Nein, es ist alles...ok. Lass uns einfach weitergehen, ja?'' Ich sah zur Seite, lies seine Hand los und versuchte so gut es ging zu lächeln. Seinem Blick zu folge hatte ich ihn nicht wirklich überzeugt. Ich nahm seine Hand wieder und sagte ''Komm, wir gehen weiter!'' Er sah mich immernoch verlegen an, lies dann zum Glück doch noch locker und wir gingen weiter. Als er wegsah, schaute ich noch einmal nach hinten. Keine Spur von den beiden..
Als wir Zuhause ankamen, kam meine Mutter gleich aus dem Wohnzimmer gelaufen. ''Oh ihr beiden seit ja ganz nass geworden! Ich hol euch erst mal ein Handtuch!'' - ''Mama, das ist nicht nötig.'' - ''Doch, doch. Wartet hier!'' und sie verschwand im Bad. Wir blieben in der Diele stehen und warteten. Finn zog, vernüftig wie er ist, seine Schuhe aus. Ich schaute ihn pausenlos an, bis dann meine Mutter kam und mich aus meinen Gedanken riss ''So hier trocknet euch erst mal ab...'' Sie gab uns beiden je ein Handtuch. ''Braucht ihr noch was? Habt ihr Hunger?'' - ''Mama, ist schon ok. Wir machen das schon'' - ''Wie du meinst.'', dann verschwand sie im Wohnzimmer. ''Finn?'' - ''Ja?'' ich wusste nicht wie ich ihn fragen sollte, aber schließlich redete ich einfach drauf los: ''...Finn, was soll aus uns werden wenn du weg bist?'' Er sah zu Boden. ''...wir sollten...'' Dann redete er nicht mehr weiter. Ich befürchtete das schlimmste ''..Schluss machen?'' Er sah mich schockiert an ''Spinnst du?!'' Dann unterbrach uns meine Mutter. ''Ist alles ok bei euch?'' - ''Ja, Mama!'', sagte ich genervt und sie schloss wieder die Tür vom Wohnzimmer. ''Schrei nicht so.'' - ''Ja tut mir Leid, aber wenn du sowas behauptest! Ich wollte sagen das wir es mit Entfernung versuchen sollten...'' Fernbeziehungen hatten noch nie ein gutes Ende. ''Wieso kannst du nicht einfach hier bleiben?'' - ''Es geht einfach nicht.'' Dann nahm er mein Geschicht in seine Hände und küsste mich leidenschaftlich. Ein unpassender Moment, weil ich wusste, dass uns Mama keine 2 Meter entfernt belauschte. Ich führte ihn in mein Zimmer und schloss die Tür. Ich wusste das er große Angst hatte nach Hause zu fahren. ''Bleibst du heute Nacht hier, Finn?'' Sein Blick sagte mir schon wieder das es nicht geht. ''Bitte. Du kannst hier bleiben bis du was anderes gefunden hast.'' - ''Ich möchte euch wirklich nicht auf der Tasche liegen. Ich bleib einfach Zuhause.'' - ''Nein! Du bleibst hier!'' schrie ich. Es war die Wut auf seinen Vater, die Trauer, dass er weg gehen wird und die Angst meines Traumes. Es kam alles hoch. Wieder schaute er mich ohne Worte an. Die Angst in seinen Augen geschrieben.. ''...bitte bleib.'' Er wollte sich gerade geschlagen geben, doch dann klingelte sein Handy. Er sah mich an und legte seinen Zeigefinger auf seinen Mund, um mir zu zeigen, dass ich leise sein soll. Dann ging er ran. ''Hallo?..Alex?... Ja...'' Er sah mich an ''...klar...Ja...Ja, ich frag sie. Bis später dann.'' Dann steckte er sein Handy in die Hosentasche. ''Alex macht ja heute die Hausparty. Ich hab das voll verpennt. Kommst du mit?'' ''Jetzt?! - ''Mh, ja. Begleistest du mich?'' - ''Nur wenn du dann aber auch über Nacht hier bleibst, ok?'' ''Du lässt auch nicht locker.'' Er lachte. ''Ok, ich bleib hier.'' Ich fiel ihm in die Arme. ''Du hast eine Stunde Zeit.'', sagte er am Lachen. ''Schaff ich schon.'' - ''Die wollen dich alle kennenlernen'' - ''Es wird aber nicht spät, oder?'' Er zögerte mit seiner Antwort ''...so spät wie du willst, und ich werde nicht viel trinken!'' Natürlich glaubte ich ihm. ''Ich geh erstmal Mama Bescheid sagen.'' - ''Ok''
''Mama?'' - ''Ja?'' - ''Alex macht heute eine Hausparty'' - ''..Und?'' - ''Darf ich mit Finn hin?'' - ''Ähm, wann bist du dann wieder hier?'' - ''Nicht spät.'' - ''2 Uhr?'' - ''Joar, sogar früher denke ich.'' - ''Na gut. Viel Spaß und nicht viel Alkohol.'' - ''Mama, du kennst mich! Und außerdem ist Finn da'' - ''Stimmt, mein Schatz. Vergiss deinen Schlüssel nicht.'' - ''Nein, nein. Dir schon mal eine gute Nacht.'' Ich gab ihr einen Gute-Nacht-Kuss und verschwand im Bad. Ich brauchte keine halbe Stunde zum Fertigmachen. ''Können wir?'', fragte Finn mit einem breiten Grinsen. ''Ja, ich bin fertig.'' - ''Gut'' Ich sagte Mama nochmal Bescheid und schon verschwanden wir aus der Wohnung.

1 Kommentar:

  1. Schöner Text! Hättest Du Lust auf´s gegenseitiges verfolgen? Würde mich freuen. Liebe Grüsse, Nicole :)

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