Samstag, 7. August 2010

Life Of Lucia

Ich bin mir nicht sicher wo ich bin.. Ob ich in der Realität stecke, oder schon ganz wo anders bin. Ich weiß rein gar nichts mehr. Nicht einmal so wirklich, wer ich bin, oder wer ich einmal war. Meine Augen sind geschlossen. Ich habe Angst.. Angst vor dem was mich erwartet, wenn ich meine Augen öffne.. Ich fühle mich allein und nicht verstanden. Plötzlich öffnen sich meine Augen wie von selbst. Ich erkenne einzelne Gestalten. Schwarze Schatten, die immer näher kommen.. Plötzlich packen mich zwei Hände und versuchen mir irgendetwas klarzumachen. Angst strömt in mir hoch, doch ich kann nicht schreien.. ''LUCIA!'' - ich schreckte hoch. Es war alles nur ein Traum. ''Wie spät ist es denn?'' Stotterte ich vor mich hin und schaute auf meine Uhr, 12:00 Uhr am Mittag, meine Mutter fuhr fort: ''Wir wollen gleich essen, steh auf und zieh dich an!'' Mir war das grad so egal.. Ich machte mir Gedanken über meinen Traum - was wäre wenn er in die Realität geholt wird? Was mach ich dann? Ist dann alles vorbei? So viele Fragen schossen mir durch den Kopf, wer dieser Mensch war, ob ich ihn kennen würde? Was sollte mir dieser Traum sagen? - soviele Fragen, doch keine einzige Antwort. Seit dem meine Mutter und ich alleine leben, habe ich öfters Träume dieser Art. Vielleicht fühle ich mich einfach nicht mehr sicher ohne Vater. Mein Vater nahm sich, als ich 9 war das Leben. Er bekam nichts mehr auf die Reihe. Er schlug meine Mutter und sein Leben bestand nur noch aus Drogen und Alkohol. Seitdem lebe ich mit Mama alleine. Ich vermisse ihn schrecklich, obwohl er mein Leben damals zur Hölle gemacht hatte. In meinem Leben gibt es nicht mehr so viele Menschen, die mir so am Herzen liegen. Ich hab meinen Freundeskreis sehr reduziert. Alice, meine beste Freundin und mein Freund Finn, mit dem ich seit kurzem zusammen bin. Ich war schon vorher schrecklich in ihn verliebt. Lange überlegte ich noch. ''LUCIA, wo bleibst du?'' - ''Oh, ganz vergessen'' Ich stand schnell auf und machte mir nur die Haare, dann ging ich den schmalen Flur entlang zur Küche, wo Mama schon auf dem Stuhl saß und ihr Lover Nik, an der Küchentheke lehnte. In meinen Augen sah Nik arrogant, eitel, oberflächlich und stinkreich aus. Er trug die teuersten Sachen, das sah man sofort. ''Guten Morgen, Lucia'' - ''Morgen'', sagte ich schroff und setzte mich. Mama warf mir einen bösen Blick zu, doch das kümmerte mich nicht. Ich wollte nur schnell zurück in mein Zimmer, damit ich mich fertig machen konnte. Schließlich war ich schon um 14 Uhr mit Finn verabredet. Ich nahm mir ein Brötchen und beschmierte es mit Nutella. Als ich sah wie Mama und Nick sich gegenseitig anschmachten, ist mir der Appetit sofort vergangen. ''Darf ich schon aufstehen?'' - ''Wieso, hast du keinen Hunger?'' - ''..Jetzt nicht mehr!'' Ich stand auf und ging gleich ins Bad. Bevor ich die Tür zugeknallt hatte, hörte ich wie Nik ihr sagte: ''Sie vermisst ihren Vater..'' Und wie! Dann schloss ich die Tür ab und stieg gleich unter die Dusche. Als ich auf die Uhr schaute, war es gerade mal kurz nach eins. Ich hatte also noch genug Zeit. Ich föhnte meine Haare und glättete sie nochmal, weil ich meine Wellen nach dem Haarewaschen gar nicht leiden kann. Ich zog mein weißes Tanktop an und drüber meinen dunkelgrauen Cardigan, kombiniert mit einer dunklen Röhrenjeans und schwarzen Keds, die ich von Alice geschenkt bekommen hatte, weil sie ihr nicht mehr passten. Als ich auf die Uhr schaute war es schon 10 nach 2. ''Finn sollte eigentlich bald kommen'' Ich setzte mich auf mein Bett und schaute auf mein Handydisplay. Keine neuen Nachrichten. Nach 10 Minuten beschloss ich einfach zu ihm zu gehen. ''Mama, ich treffe mich mit Finn'' - ''Wann kommst du wieder?'' - ''Nicht spät'' - ''Hm, ok'' Ich schloss die Haustür und im Treppenhaus sehe ich draußen, am anderen Straßenrand das dort jemand stand, der nicht so aussah, als wäre er noch bei allen fünf Sinnen. Ich machte die Tür unten auf und schaute genauer hin. ''Puuh'' Es war zum Glück nicht Finn. Ich schaute nach links, dann nach rechts. Weit und breit nichts von Finn zu sehen. Langsam fing ich an, mir Sorgen zu machen. Ich nahm mein rotes Fahrrad und fuhr los. Plötzlich vibrierte mein Handy in meiner Tasche ''FINN, wo bleibst du?!'' - ''Es tut mir wirklich Leid. Bist du noch zu Hause, ich komme sofort.'', dann legte er auf. ''Nein! Ich.. Finn?'' Das kann doch nicht wahr sein. Ich drehte mein Fahrrad um ''Was ist bloß los mit ihm?'' Am Telefon hörte er sich so an, als wäre irgendwas schlimmes passiert. Schon wieder schossen mir so viele Fragen durch den Kopf und ich fuhr schnell nach Hause.

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